Mobbing Psychoterror im Büro

MobbingAlltäglicher Psychoterror: 3,8 Millionen Berufstätige in Deutschland fühlen sich in ihrem Job gemobbt. Sie werden gedemütigt, verleumdet, ignoriert, an ihrer Arbeit gehindert, seelisch zermürbt oder sogar körperlich bedroht. Etwa zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen – sie haben gegenüber Männern ein deutlich höheres Risiko, Mobbing-Opfer zu werden. Auch ältere Beschäftigte und Auszubildende gehören zu den gefährdeten Personengruppen. Die Folgen sind gravierend: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ist über die Hälfte der Menschen, die unter Konflikten mit Kollegen und Vorgesetzten leiden, am Rande eines Burnouts. Ihr Stresspegel ist fast doppelt so hoch wie im Bevölkerungsschnitt. Sowohl seelisch als auch körperlich hinterlassen zwischenmenschliche Konflikte im Job laut der TK-Studie deutliche Spuren. So leiden fast drei Viertel der Betroffenen unter Muskelverspannungen und Rückenschmerzen, jeder Dritte schläft schlecht, vier von zehn geben an, gereizt, nervös und ängstlich zu sein. Und jeder fünfte Konfliktgeplagte fühlt sich hoffnungslos und depressiv.

Laut TK-Gesundheitsexperte Gerhard Mahltig können Unternehmer und Führungskräfte sich nicht darauf zurückziehen, dass die Gemobbten selbst Schuld seien: „Anders als man vielleicht denkt, sind die Betroffenen meist keineswegs schwach, häufig krank oder inkompetent“, so der Experte für betriebliches Gesundheitsmanagement. Das Gegenteil sei der Fall: Gerade Repressalien zu widerstehen, auch einer Autorität mutig zu widersprechen oder genau zu arbeiten und immer zur Stelle zu sein, zeichne viele Mobbing-Opfer aus. Statt in der Persönlichkeit der Opfer liegen die Ursachen für Mobbing oft in der Arbeitssituation – im Klima und der Unternehmenskultur, der Arbeitsorganisation und dem Führungsstil. Auch eine unzureichende Arbeitsorganisation und unklare Kompetenzen können den „Kampf im Unterholz“ fördern. Dasselbe gelte bei einem schlechten Betriebsklima, in dem der Umgang miteinander wenig kollegial ist und persönliche Konflikte nicht ernst genommen werden und ungelöst bleiben.

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Stressfaktor Arbeitsweg

Stressfaktor ArbeitswegFahrten zu Hauptverkehrszeiten sind der drittgrößte Stressfaktor für die Menschen in Deutschland – nach Stress im Job und finanziellen Sorgen. Das zeigte eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Frauen sehen das Ganze dabei noch gelassener: Während der Straßenverkehr jeder fünften Frau die Nerven raubt, tritt dies auf mehr als jeden vierten Mann zu. Besonders stark leiden die Menschen in Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt unter dem Chaos auf Straßen und Schienen: Von ihnen klagt mehr als jeder Dritte über Stress im Stau oder Zug. Von den rund 30 Millionen Berufspendlern in Deutschland klagen zwei Drittel über psychische und körperliche Beschwerden. Eine knapp verpasste Bahn oder Staus und Drängler auf der Autobahn lassen den Blutdruck steigen und die Stimmung sinken: „Der britische Forscher David Lewis hat herausgefunden, dass Pendler einen höheren Stresspegel haben als Kampfpiloten im Einsatz“, sagt Inga Margraf, Psychologin bei der TK.

Dabei ist nicht entscheidend, wie lang der Weg ins Büro ist. Ausschlaggebend ist vielmehr die Ohnmacht, einem möglichen Stau ausgeliefert zu sein oder in der „roten Welle“ vor einer Ampel nach der anderen zu stehen. Das empfinden Autofahrer als Tortur. Und wer morgens und abends regelmäßig unter Strom steht, leidet nicht nur psychisch, sondern ist auch körperlich anfälliger. Ob der Rücken von vielen Stunden auf dem Autositz schmerzt oder die Erkältungsviren in Bus und Bahn zu Dauerschnupfen führen – Pendler sind häufiger krank als Kollegen mit kurzem Arbeitsweg. Und nicht nur das: Ihnen fällt es oft auch besonders schwer, zu Hause auf Entspannung umzuschalten.

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Wenn die Nerven blank liegen

Damit die Arbeit nicht in Stress ausartetAngstschweiß, zitternde Hände und hoher Blutdruck – am ersten Arbeitstag war Markus Wienke besonders aufgeregt. „Ich war ganz schön nervös, weil einfach alles ungewohnt war“, berichtet der Auszubildende bei der Techniker Krankenkasse (TK) von seinen ersten Eindrücken. Was bei dem damals 20-Jährigen die neuen Kollegen und die neuen Aufgaben waren, nennen Experten Stressoren. Sie lösen Stress aus und versetzen den Körper in Alarmbereitschaft. Bei Wienke nur ein vorübergehender Zustand, denn ein hilfsbereites Team erleichterte ihm den Einstieg, und er hatte seine Aufregung schnell im Griff. Allerdings fühlen sich gerade in den ersten Arbeitstagen viele Einsteiger überfordert. Dazu kommt noch der Druck, sich zu beweisen. „Beim ersten Job möchten junge Menschen alles richtig machen und trauen sich häufig nicht, bei Problemen nachzufragen“, weiß Inga Margraf, Psychologin bei der TK. Daher sollten Berufsanfänger darauf achten, dass sich vor lauter Motivation nicht der Stress durch die Hintertür einschleicht. Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Angstgefühle oder negative Gedanken können den Anfang von weitreichenden gesundheitlichen Problemen bilden und sogar zu einem Burn-Out führen. Damit es erst gar nicht so weit kommt, gibt die Stress-Expertin Tipps, um die Nervenstränge zu beruhigen.

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